Warum du deinen Hund beim Spazierengehen schnüffeln lassen solltest

Wir Menschen messen einen erfolgreichen Spaziergang mit den Schritten, die gemacht wurden, wie viele Kilometer in wie vielen Minuten wir geschafft haben. Gehen wir mit unserem Hund raus, muss es oft schnell und nützlich sein. Wir wollen, dass er sich ausreichend bewegt und noch sein Geschäft vor der Arbeit verrichtet.

Ein stehenbleiben hier an dem Baum und hier an dem Hydranten während dem Spazierengehen ist für uns oft nicht im Zeitplan und verleitet uns dazu, ihm am schnüffeln zu hindern – wir müssen weiter uns ausreichend bewegen. 

Es ist verständlich, dass es manchmal etwas schneller gehen muss. Damit dein Hund während dem Spaziergang körperlich und auch geistig ausgelastet ist, ist es wichtig, ihm auch hier und da ausreichend schnüffeln zu lassen. 

Der Geruchssinn deines Hundes

Der Geruchssinn deines Hundes ist etwa zehnmal stärker als bei uns Menschen. Während wir uns auf unser Sehvermögen verlassen, lernen Hunde Neues über die Welt kennen, indem sie ihre Nase an alles halten, was interessant für sie erscheint. 

Während eines Spaziergangs kann ein Hund alle Neuigkeiten aus der Nachbarschaft erschnüffeln. An einem Baum kann er entdecken, welche anderen Hunde in der Nachbarschaft leben, das Geschlecht erkennen und sogar welche Stimmung die anderen Hunde hatten. Allein am Hosenbein eines Besuchers kann dein Hund einen guten Eindruck bekommen, wo diese Person lebt und ob er Haustiere hat. 

Warum du deinen Hund beim Gassigehen ungestört schnüffeln lassen solltest

Regelmäßige Bewegung ist für Hunde wichtig, um körperlich gesund zu bleiben. Ein Hund, der körperlich nicht genug ausgelastet wird, kann zu unerwünschten Verhaltensweisen übergehen wie etwa Kauen an Möbeln oder allgemeine Unkontrollierbarkeit. Doch allein die körperliche Bewegung reicht einen Hund nicht aus, um ihn zu ermüden. Ein Hund möchte auch geistig ausgelastet werden. 

Das Erschnüffeln eines Geruches ist ein großer Aufwand für deinen Hund, diesen zu sortieren und zu identifizieren, es erfordert viel Arbeit. Es ist etwa so, wie wenn wir versuchen, ein schwieriges Rätsel zu lösen, es ist nach einer Zeit mental ermüdend. 

Somit ist ein Spaziergang, bei dem sie auch Zeit zum schnüffeln bekommen, perfekt für deinen Hund, um sowohl den körperlichen als auch den geistigen Bedürfnissein einzugehen. 

Wie du am besten mit deinem Hund Gassi gehst

Wenn du mit deinem Hund einen Spaziergang planst, dann nimm dir genug Zeit für Zwischenstopps. Suche dir interessante Orte für deinen Hund aus, an dem du deinen Hund Raum geben kannst, um die Welt zu riechen und wo er genug Platz zum Laufen hat. 

Gib deinen Hund beim Spazierengehen auch mal die Möglichkeit, die Führung zu übernehmen und lass ihn so viel schnüffeln, wie er möchte. Das macht deinen Hund nicht nur unglaublich Spaß, sondern hilft ihm zusätzlich Stress abzubauen. Besonders nach stressigen Situationen wie der Besuch beim Tierarzt kann das schnüffeln für deinen Hund für Entspannung sorgen. 

Doch wie viel schnüffeln ist genug? 

Wir alle haben Zeitpläne, die wir einhalten müssen und können nicht immer abwarten, bis unser Vierbeiner alles untersucht hat. 

Bei einem Spaziergang mit deinem Hund sollte vorrangig sein, ihn ausreichend zu bewegen. Ein Hund, der während dem Gassi gehen nur damit beschäftigt ist, alles zu erschnüffeln und sich nicht körperlich auslastet, kann problematische Verhaltensweisen wie übermäßiges Springen, häufiges Bellen oder kauen an Möbeln zeigen. 

Daher hat sich die 70/30 Regel gut bewährt. Es empfiehlt sich 70 % der Zeit deinen Hund laufen zu lassen und die restlichen 30 % zum Erkunden und Schnüffeln. Mit dieser Regel kann man sich auch bei knapp bemessenen Tagen die Zeit gut einteilen, sodass dein Hund körperlich und geistig ausreichend ausgelastet ist.

Fazit

Hunde entdecken die Welt mit der Nase. Damit dein Hund während eines Spaziergangs körperlich und auch geistig ausgelastet ist, ist es wichtig, ihm auch Zeit zum Schnüffeln zu geben. Dafür ist die 70/30 Regel eine gute Richtlinie für eine ausreichende Auslastung deines Hundes.